Am 5. August wurde in Penzing ein besonderer Festgottesdienst gefeiert. Anlass war das Goldene Priesterjubiläum von Herrn Pfarrer Adelhelm Bals, einem gebürtigen Penzinger, der diesen Ehrentag auch in seiner Heimatgemeinde feierte.
Begrüßt hat uns Pfarrer Bals in lechroanisch und so seine Verbundenheit mit dem Ort ausgedrückt, in dem er geboren wurde und die ersten Schritte ins Leben tat. In seiner Ansprache blickte Pfarrer Bals zurück auf 50 Jahre im Priesterdienst, er habe schöne Erinnerungen, die er nicht missen wolle, aber auch schwere Momente durchgemacht. Als junger Kaplan erlebte er eine Aufbruchsstimmung in der Kirche. Das Zweite Vatikanische Konzil brachte Neuerungen mit sich, die wie frischer Wind durch weit geöffnete Fenster in die Kirche drangen. Die Messen konnten nun in der Landessprache gehalten werden und die Menschen ganz anders erreichen, als die bis dahin üblichen Gottesdienste in lateinischer Sprache. Und genau darum war es Pfarrer Bals immer gegangen: die Menschen erreichen, ihnen Gottes Botschaft bringen.
Pfarrer Bals nannte die wesentlichen Stationen seines Lebens: Kinder- und Schuljahre in Penzing, Gymnasium in St. Ottilien, Theologiestudium in München und die Priesterweihe 1968. Als Kaplan war er in Kempten und Memmingen tätig und anschließend als Religionslehrer an den Berufsschulen in Neu-Ulm und Landsberg, wo er sich mit großem Engagement um junge Menschen kümmerte.
Wenn man Pfarrer Bals jetzt erst kennenlernt, erlebt man einen in sich ruhenden Menschen, der mit Herzlichkeit auf Andere zugeht. Einen Menschen, der sicher mit großem Ernst und Verantwortungsgefühl handelte, der nicht etwa die eigene Karriere im Blick hatte, sondern immer die Liebe zu Gott und den Menschen in den Mittelpunkt stellte. Wie er selbst sagte, hat er lange an seinen Predigten gearbeitet und sich dabei stets gefragt, ob er selber an das glaube, was er den Menschen sage.
Pfarrer Bals zitierte auch den Schriftsteller Saint-Exupéry: „Wenn Du Menschen suchst, die ein Schiff bauen sollen, dann lehre sie zu allererst die Sehnsucht nach dem Meer“. Ich denke, Pfarrer Bals hat bei den Menschen die Sehnsucht nach Gott stärken oder entfachen können. Wie er sagte, war es schwer und schmerzhaft für ihn, wenn er das Gesetz über die Stimme des Herzen stellen musste. Ein Miteinander der Konfessionen ist Pfarrer Bals wichtig. So erinnert er sich noch gerne daran, dass der Altar zu seiner Primiz auch von evangelischen Gläubigen gestaltet wurde.
Für die Zukunft der Kirche wünscht er sich auch neue Wege zu überdenken, vielleicht andere Formen für das Priestertum zu finden und Frauen stärker einzubinden, ihren Begabungen mehr Raum zu geben.
Uns gab Pfarrer Bals eine wichtige Erfahrung mit auf den Weg: Gott lässt es niemals zu, dass wir aus seiner Hand fallen! Diese Worte wollen wir in unseren Herzen bewahren!
Wir möchten Pfarrer Bals ganz herzlich dafür danken, dass er seiner Berufung folgte und sein Leben in den Dienst Gottes und seiner Mitmenschen stellte. Wir wünschen ihm, dass es letztendlich die Freude ist, die in seinem Herzen bleibt.
Text und Foto von Karin Zischka