Das kleine Kirchdorf liegt östlich von Penzing auf einer flachen Anhöhe. In einer 1179 ausgestellten Besitzbestätigungs-Urkunde des Benediktinerklosters Wessobrunn wird es erstmals schriftlich erwähnt. 1445 wird für den Ort ein Wessobrunner Amtmann genannt, im 17. und 18. Jh. ein Jagdaufseher des Klosters. Das bis dahin selbständige Dorf wurde 1972 nach Penzing eingemeindet.
Kath. Filialkirche St. Pankratius. Der heute zur Pfarrei Oberbergen gehörige Ort war bis 1903 Teil der durch das Benediktinerkloster Wessobrunn verwalteten Pfarrei Geretshausen. Eine Kirche wird erstmals 1554 genannt. Ein Neubau anstelle der im Dreißigjährigen Krieg schwer in Mitleidenschaft gezogenen Kirche wurde 1711 begonnen, die Jahreszahl 1719 am Dachstuhl bezeichnet vermutlich den Abschluss der Arbeiten. Die Pläne werden dem Wessobrunner Baumeister Joseph Schmuzer zugeschrieben, als Bauherr kommen das Kloster Wessobrunn oder der damalige Inhaber der Hofmark Windach, Veit Adam Füll, in Frage. Renovierungen führte man 1845, 1968-70 und, am Äußeren, 1981-82 durch.
Im Bereich der Kirche und des umgebenden Friedhofs sind archäologische Befunde (z. B. die Baugrube der heutigen Kirche) und Funde im Boden sowie möglicherweise auch Teile frühneuzeitlicher Vorgängerbauten untertägig erhalten.
Die erhöht über der Dorfstraße gelegene, von einem ummauerten Friedhof umgebene Spätbarock-Kirche gehört, nach der Kirche in Hechenwang, zu den ersten eigenständigen Kirchenbauten des bei Baubeginn 28-jährigen Schmuzer. An das dreiachsige Langhaus mit Satteldach schließt östlich ein eingezogener, halbrunder Chor mit niedrigerer First- bei selber Traufhöhe an. Über dem Westgiebel sitzt ein Dachreiter mit achtseitigem Aufsatz und Spitzhelm. Die einheitliche Gliederung von Langhaus und Chor erfolgt durch ein farblich abgesetztes, profiliertes Trauf- und ein wulstiges Gurtgesims sowie durch rechteckige, um die hohen Rundbogenfenster gelegte Blendfelder. Im südlichen Chorwinkel steht eine eingeschossige Sakristei mit profiliertem Traufgesims und querliegenden Ovalfenstern. Ein offenes Vorzeichen mit Walmdach am südlichen Langhaus führt in die Kirche.
Der Saalraum mit flacher Stichkappentonne wird durch toskanische Pilaster gegliedert. Vor die Westwand ist eine zweigeschossige Empore eingehängt, das obere Geschoss wurde 1829 hinzugefügt. Der an den Wänden von Langhaus und Chor aufgemalte Apostelzyklus der Zeit um 1720 wurde um 1980 freigelegt und zum Teil ergänzend restauriert. Die drei eine Einheit bildenden, marmorierten Barockaltäre gehören zur bauzeitlichen Ausstattung. Die Kistlerarbeiten bestehen aus je einem zweisäuligen Aufbau mit Figurennischen, zwischen den stark geschweiften Sprenggiebeln des Auszugs sitzen gehäuseartige, mit Holzskulpturen besetzte Aufsätze. Die farbig gefasste Figurenausstattung des Hochaltars ist überwiegend der Landsberger Luidl-Werkstatt zugeschrieben: dem Lorenz Luidl der Kirchenpatron in der Mitte, die beiden hll. Johannes d. T. und Johannes Ev. auf den seitlichen Podesten und Gottvater und die Dachungsengel im Auszug; seinem Sohn Johann Luidl der hl. Joseph mit Lilie und die Maria Immaculata, beide zu Füßen des Kirchenpatrons; die halbrunde Darstellung des letzten Abendmahls unterhalb dieser Figurengruppe ist in Öl auf Holz gemalt. Der Tabernakel ist eine aufwendige, vergoldete Schnitzarbeit in der Art des Rokoko.
In den Seitenaltären stehen, als Hauptfiguren, der hl. Ulrich links und die Mondsichelmadonna rechts, beides spätbarocke Holzwerke. Die farbig gefasste Skulptur der Anna selbdritt am linken
Seitenaltar ist vermutlich eine spätgotische, später überarbeitete Kleinplastik.
Die beiden Skulpturen am Chorbogen, der hl. Johann Nepomuk links und der hl. Franz Xaver rechts, sind J. Luidl zugeschrieben, ebenso wie die Schmerzhafte Muttergottes an der südlichen Langhauswand, allesamt Arbeiten aus dem 2. Viertel des 18. Jh.
Das farbig gefasste Kruzifix über der Schmerzhaften Muttergottes ist ein spätgotisches Werk der Zeit um 1520/30, der Kerker-Christus in der Wandnische daneben spätbarock.
Chor- und Laiengestühl sind Schreinerarbeiten um 1845.
Quelle: Denkmäler in Bayern Landsberg am Lech, Stadt und Landkreis 2, S. 646