St. Pankratius Ramsach
St. Magnus Oberbergen
St. Johannes Baptist Geretshausen
St. Benedikt Beuerbach
St. Peter und Paul Petzenhausen
St. Mauritius Weil
St. Pankratius Schwifting
St. Ulrich Pestenacker
St. Martin Penzing

Die Anfänge von Kirche und Pfarrei des auf ca. 570 m Höhe am Nordostrand des Westerholzes 10 km nördlich von Landsberg gelegenen Ortes Beuerbach, dessen Name wohl auf eine im Ort gelegene Quelle „Pur“ (Dialekt: „Burabach“) zurückgeht und zu dem der Weiler Adelshausen (ca. 1,5 km östlich von Beuerbach; Kapelle aus dem Jahr 1679 in Privatbesitz) sowie die im Tal des Verlorenen Bachs gelegenen Einöden Mangmühle und Wolfmühle sowie der am Talrand gelegene Zellhof gehören, reichen vermutlich ins 8. Jahrhundert zurück. Die erste urkundliche Erwähnung stammt vom 19. Mai 1223, als der Augsburger Bischof Sigfried von Rechberg (1208-27) die Inkorporation der dem hl. Benedikt geweihten Pfarrkirche von Beuerbach in das Benediktinerkloster Benediktbeuern verfügte (Bestätigung durch Papst Honorius III. am 8. April 1224).

Beuerbach St. Benedikt

Sehr wahrscheinlich hat in dieser Zeit in Beuerbach bereits eine Kirche bestanden. Die heutige Kirche geht weitgehend auf einen Neubau aus dem Jahr 1700 unter Leitung des Landsberger Maurermeisters Michael Beer zurück, der um 1770 nach Westen verlängert wurde. Der Turm an der Nordseite des Chores (zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts) und der dreiseitige Chorabschluss stammen noch aus spätgotischer Zeit. 1465 wurden auf Kosten des Klosters Benediktbeuern ein Pfarrhof und ein Stadel errichtet. Ein neuer Pfarrhof wurde 1664-67 und 1713 erbaut. 1930-31 erfolgte eine grundlegende Innenrenovierung der Kirche, 195-54 eine Außenrenovierung. Der Kirchturm wurde 1981 saniert, die Ausstattung erneut 1972 sowie 2000-01. Das von Johann Luidl geschaffene Außenkreuz an der Ostseite des Kirchturmes wurde im Jahr 2014 von Herr Pfister aus Heinrichshofen renoviert.

Baubeschreibung

Die Kirche ist dem hl. Benedikt von Nursia (* um 480-547) geweiht, dem Einsiedler und späteren Gründerabt von Montecassino, auf den sich das benediktinische Mönchtum zurückführt. Dies bringt vor allem der Hochaltar im östlichen Chorabschluss des Langhauses zum Ausdruck. Über dem auf dem Altar aufgestellten Tabernakel mit Kreuz und zwei sitzenden Engeln findet sich ein Gemälde (Öl auf Leinwand) des hl. Benedikts aus dem Jahr 1878, geschaffen durch Karl Frei von Egling.

Bekrönt ist der Altar mit dem durch zwei Engel flankierten Namen-Jesu-Monogramm, das die lateinischen Initialen des griechischen Namens Jesus (IHSOUS) zeigt. Zur Linken des Benediktbildes steht die Figur des hl. Karl Borromäus (1538-84). Zur Rechten findet sich die Figur des hl. Bischofs und Bistumspatrons Ulrich von Augsburg (um 890-973)

Gewissermaßen als Kontrapunkt zu dem barocken Hochaltar hängt über dem neuzeitlichen Volksaltar eine Ewig-Licht-Ampel des Augsburger Künstlers Hans Berchtenbreiter aus dem Jahr 2005. An den Außenseiten der Fenster neben dem Hochaltar finden sich Figuren der hl. Scholastika sowie der hl. Mechthild. Zwei Rundbogennischen an den Seitenwänden des Chorbogens bergen an der Nordseite eine kleine Christusfigur (als Schmerzensmann mit Kreuz) und an der Südseite hinter einer eingelassenen Tür eine kupferne Taufkassette.

Der Übergang vom Langhaus zum Chorraum wird durch zwei Seitenaltäre markiert. Der südliche Seitenaltar ist dem hl. Papst Silvester (314-335) geweiht. Das Gemälde des nördlichen Seitenaltars aus dem Jahre 1856 zeigt Maria mit dem Jesuskind. Beide Gemälde wurden von Ferdinand Wagner geschaffen.

Auf der Chorwand über den Stufen sieht man die Darstellung des Lammes im Strahlenkranz auf dem Buch mit den sieben Siegeln.

An der Decke des Chorraums sieht man ein Gemälde mit einer auf einem Wolkenband über dem Dorf Beuerbach stehenden Madonna. Die Gottesmutter hält das Jesuskind im Arm, das segnend auf einer Weltkugel steht. Beide sind umgeben von anbetenden Engeln, von denen einer eine Lilie in der Hand hält, die als Zeichen der jungfräulichen Reinheit und Unschuld als Attribut Mariens gilt.

Die Decke des Langhauses zeigt ein monumentales Gemälde des letzten Abendmahls.

Umgeben ist das Deckengemälde von Darstellungen der traditionellen Sieben (leiblichen) Werken der Barmherzigkeit.

An den Wänden des Langhauses sind 14 Stationsbilder des Kreuzweges (Öl und Holz) angebracht. Sie stammen von einem unbekannten Künstler aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Über dem Portal der Kirche befindet sich eine Figur des hl. Papstes Silvester (314- 334).

An der gegenüberliegenden Nordwand des Langhauses ist eine Figur des hl. Benedikt, des Patrons der Kirche, zu sehen. Wie auch auf dem Gemälde des Hochaltars trägt er den Krummstab des Abtes und das Buch, das ihn als Verfasser der Mönchsregel ausweist. Auch hier ist er im Patriarchentypus mit langem Bart dargestellt, aber nicht im schwarzen Mönchshabit, sondern mit einer festlichen Tunika. Als zusätzliches Attribut hält er auch hier den Becher mit der Schlange.

An der Stirnseite der unteren Empore an der Westwand des Langhauses zeigen die Bildtafeln zur Linken und Rechten Jesu die hl. zwölf Apostel.

Die vier Bildtafeln an der Stirnseite der oberen Empore zeigen die vier großen lateinischen Theologen (Kirchenväter) des frühen Christentums (von links nach rechts): den hl. Augustinus 394-430 Bischof von Hippo, den hl. Ambrosius 374-397 Bischof von Mailand, den hl. Hieronymus um 347-420 und den hl. Papst Gregor den Großen 590-604.

Die Schleifladen-Brüstungsorgel mit acht Registern auf der zweiten Empore ist 1888 von Johann Georg Beer aus Erling erbaut. An der Westwand unter der Empore findet sich ein Votivbild, das eine Wallfahrt zeigt, die 1746 auf Grund einer Viehseuche zur Holzkapelle gelobt wurde.

Im Innenraum der Pfarrkirche besonders hervorzuheben ist die 1700 von Lorenz Luidl gefertigte Kanzel an der Nordseite des Langhauses. Von links nach rechts sind die vier Evangelisten als Verfasser der christlichen Heilsbotschaft mit ihren Attributen dargestellt.

Im Vorraum zum heutigen Eingang der Kirche ist an der Südseite eine plastische Darstellung des gemarterten Christus an der Geißelsäule aufgestellt sowie gegenüber in einer Mauernische ein Votivbild, das im oberen Teil die Anbetung der hl. Eucharistie durch zwei Engel auf einem Wolkenkranz, darunter die armen Seelen im Fegefeuer zeigt. An der Nordseite des einschiffigen Kirchbaus legt der schlanke Sattelturm aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Zeugnis für die Baugeschichte der Kirche ab. Er ist durch Kleeblattbogenfriese und steigende Blenden gegliedert und birgt in seinem Inneren heute vier große Glocken, die dem hl. Benedikt, der hlst. Dreifaltigkeit, dem hl. Leonhard und der hl. Maria, Königin des Friedens, geweiht sind. Eine fünfte kleine Glocke trägt das Patronat des hl. Johannes des Täufers.